Unter Filmemachern, Kritikern und Filmkennern gilt er als einer der talentiertesten und einflußreichsten Regisseure der Filmgeschichte. Sein 1969 entstandener Klassiker THE WILD BUNCH revolutionierte den Action-Film so entscheidend,
dass noch heute, 35 Jahre später, sein Einfluß zu spüren ist.

Sam Peckinpah war, wie Orson Welles oder Stanley Kubrick, einer der wenigen Filmemacher, die in ihrer Zeit berühmter waren als mancher Star. Neben seinem Bestreben die 'Wahrheit' zu erzählen, gab' er oft seiner Neigung zur Provokation nach: Seine Filme haben das Publikum entzweit wie nie zuvor. Während vieler Vorstellungen gab es gewalttätige Ausschreitungen, STRAW DOGS (1971) und BRING ME THE HEAD OF ALFREDO GARCIA (1974) wurden in vielen Ländern zensiert oder ganz verboten.

Tatsächlich sind seine Bilder nicht gewalttätiger als die anderer vergleichbarer Filme. Es ist Peckinpahs einzigartiger leidenschaftlicher Regie zu verdanken, daß die Emotionen beinahe greifbar zwischen dem Geschehen und dem Betrachter  zu finden sind - viele Schauspieler konnten unter Peckinpahs Regie ihr wahres Potential entfalten.

Doch hinter den großen Filmwerken Peckinpahs und deren spannenden Entstehungsgeschichten verbirgt sich ein menschliches Drama: Sam Peckinpah war manisch-depressiv und Alkoholiker. Seine schlechten Erfahrungen mit Produzenten und Studio-Managern ließen ihn unter Verfolgungswahn leiden, der letztendlich durch eine Kokainsucht noch verstärkt wurde.

Sein andauernder Kampf für sein Filmwerk ließen ihn nicht zur Ruhe kommen und veränderten seinen Charakter im Lauf der Jahre. Obwohl sich die Umstände oft unerträglich, tragisch, brutal und oft unfreiwillig komisch gestalteten, hielten viele Gefährten über Jahrzehnte hinweg dem Künstler Sam Peckinpah die Treue. Die Gründe dafür sind in dem Menschen Sam Peckinpah und dessen Werk zu finden: Das Einstehen für gewisse Wertvorstellungen, Loyalität, Moral und Gewissen erschuf eine eigene Welt, die den Künstler mit seiner Kunst verschmelzen ließen...





PASSION & POETRY: THE BALLAD OF SAM PECKINPAH zeichnet das Portrait eines komplizierten Menschen und Künstlers anhand seltener Film- und Audioaufnahmen. Familienmitglieder und Weggefährten sprechen über ihre Erlebnisse mit Sam Peckinpah. Aber auch Sam Peckinpah kommt in bisher unveröffentlichten Film- und Audioaufnahmen ausführlich zu Wort und erzählt die Dinge erstmals in einem Film aus seiner Sicht.

Gedreht wurde an Originalschauplätzen in den USA, Mexico, England und der BRD.

Ein Künstlerportrait                   BRD/USA 2003/2004